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Hannes Kirchhof

Fotograf

Bereits zu Zeiten seiner letzten Kantonsschuljahre 1975/76 reifte in Hannes Kirchhof seine grosse Faszination für die Fotografie, in welcher er fehlendes technischen Wissen durch übereifrigen Enthusiasmus wettmachte. Experimente ohnegleichen - sein Taschengeld ging wie Zunder für Filme, Entwicklungen und Prints in Flammen auf. Die Ausbildung zum Fotografen war jedoch anfänglich noch mit einem Abstecher in eine andere Richtung versehen: Nach der Matura begann er sein Studium in Geophysik an der ETH Zürich, was ihn erst recht und intensiv mit der Fotografie in Berührung brachte. Vorlesungen, Praktika und diverse Kolloquien, viel technische Laborabeit, sowie die ersten Gehversuche mit der ehrwürdigen Fachkamera Sinar «Norma». Dank seines Genfer Studienfreundes, mit dem er unzählige Stunden gemeinsame fotografische Projekte realisierte, erfuhr er durch dessen Kontakte zum ersten Mal von der «Photoschule Vevey». Nach weiteren intensiven Gesprächen mit dem damaligen Dozenten und Leiter des «Photographischen Instituts der ETHZ», Prof. Dr. Franz Tomamichel, wurden seine Weichen definitiv umgestellt:

1980 startete Hannes Kirchhof sein vierjähriges Studium an der «Ecole d’arts appliqués» in Vevey, absolvierte ein einjähriges Praktikum bei einem renommierten Werbefotografen in der Nähe von Zürich und schloss 1984 - mit seiner Familie zurück am Genfersee - als Primus seines Jahrganges mit dem «Diplôme EAA» ab. Noch heute schätzt er sich ausserordentlich glücklich, eine sehr breit gefächerte und fundierte Ausbildung genossen zu haben, welche ihn - damals noch auf analoger Ebene - mit der ganzen Palette der Werbefotografie vertraut machte.

Sein erstes kleines Studio eröffnete er in Lenzburg, seinem Heimatort, transferierte dann allerdings 1986 nach kurzer Zeit bereits nach Oberentfelden, wo er 25 Jahre im selben Atelier arbeitete, bis dieses abgerissen wurde und einem Neubau Platz machen musste. Seit 2011 arbeitet Hannes Kirchhof in Muhen in seinem Studio an der Kesslerstrasse 1.

Nebst der kontinuierlichen Lehrlingsausbildung, die für ihn 35 Jahre lang eine äusserst wichtige Aufgabe darstellte, seiner Funktion als kantonaler Prüfungsexperte seit 1989, war Hannes auch noch bis 2019 viele Jahre als Mitglied der kantonalen Prüfungskommission der Gestalterberufe PKGB in Zürich tätig.

Den Ausgleich zu der Arbeit holt er sich einerseits in der Musik als - selten passiver - Zuhörer, sowie aktiv am Schlagzeug zu Jazz-, Fusion- und Funkmusik. Einerseits spielt er in einer relativ jungen Formation, welche noch im Aufbau und Wachstum sich befindet, wie auch in der Big Band Lenzburg als Drummer mit. Die schwarze Labradorhündin «Anouk» ist an vielen Tagen ebenfalls mit im Studio anzutreffen und ist aus dem Studioalltag kaum mehr wegzudenken: Die notwenigen Spaziergänge mit Anouk geben zwischendurch immer mal wieder Gelegenheit, den Kopf auszulüften und frische Luft in der Natur einzuatmen. Hinzu kommt, dass Anouk nach erst drei Jahren bereits ein unerhört hohes sprachliches Verständnis aufweist, worauf Hannes gerne immer und immer und immer wieder hinweist …! ;)

Aber nicht nur zu Hunden («ab einer gewissen Grösse») hat Hannes einen ganz speziellen Draht: Schon des öfteren hat er sich den Namen «Pferdeflüsterer» eingehandelt, da er es auf wundersame Weise schafft, sich jedem Vierhufer auf ruhige Art und Weise zu nähern und Distanzen selbst zu scheuen oder abweisenden Pferden zu überbrücken.

In Zukunft möchte er bei etwas windigem Wetter wieder vermehrt seine «Kites» (zwei- und vierleinige Lenkdrachen) einpacken und auf die «Wiese» oder den Berg gehen, um seine meist selbstgenähten und gebauten Fluggeräte steigen zu lassen. Ein dritter und ein vierter Rang an den Schweizer Meisterschaften waren hierbei seine besten Resultate. Aber dies ist laaaange her …
Trotzdem schwärmt er noch heute, wie er dabei trotz sehr kraftraubender Tätigkeit, neue Energie tanken kann.

Und in kulinarischer Hinsicht freut er sich jedesmal, wenn er seine Freunde mit einem exquisiten Steinpilz- oder Lachsrisotto draussen auf dem Feuer zubereitet, und einem feinen Glas Rotwein verwöhnen darf.

Eine ganz tiefe Leidenschaft und aussergewöhnliche Fähigkeit von Hannes ist es, scheuen Individuen die Angst vor dem Fotografieren abzunehmen. Nach intensiven Gesprächen schafft er es regelmässig immer und immer wieder den Menschen auf seine persönlichste Weise zu zeigen, so wie er ist und wie er sich auch wohl fühlt. Und somit ist dies inzwischen mit Sicherheit sein leidenschaftlichstes Thema, innerhalb der Fotografie, wie auch in seinem Schaffen als Mensch:
Nämlich der Mensch selber. «Ich liebe Menschen unterschiedlichster Art - und dies ist für meine Arbeit - ob als Auftrag oder in einem persönlichen Projekt - die beste Voraussetzung dafür!»

 

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